Tadej Pogačar |
* 1960 in Ljubljana (SI), lebt und arbeitet in Ljubljana
Tadej Pogačar ist Künstler, Kurator und Gründer einer virtuellen kritischen Plattform – The P.A.R.A.S.I.T.E. Museum of Contemporary Art (1990). Ausgehend von dieser Plattform, entwickelte er eine neue Theorie und eine Methode zur Schaffung einer alternativen Kultur und gesellschaftlicher Aktivitäten, die er new parasitism nannte. Seine Projekte basieren auf dem Einsatz verschiedener Medien und konzentrieren sich auf urbane Interventionen und Kollaborationen mit sozialen Minderheiten. Pogačar erforscht unterschiedliche Systeme und stellt überregionale Bezugsebenen her. Das Spiel MonApoly ist als neue, kritische Version des bekannten Brettspiels Monopoly konzipiert. Das Spiel resultiert aus Pogačars langjähriger Beschäftigung mit der Situation der Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter weltweit. Die Spielerinnen und Spieler erhalten Informationen über globale Sexarbeit, wichtige Orte, engagierte Organisationen, Verbrecherbanden, die den Handel organisieren, etc. Im Zuge des Spiels können sie den Bau eines sicheren Hauses finanzieren, die Tätigkeit von Gruppen, die für die Rechte der Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter kämpfen, unterstützen oder eine Sexsklavin aus der Republik Moldau befreien lassen. MonApoly ermöglicht eine neue Kartografie des Menschenhandels. Statt Kapital anzusammeln, erklärt der Künstler den Spielerinnen und Spielern die Geopolitik der Sexarbeit in Zeiten des Spätkapitalismus und der Globalisierung. Tadej Pogačar untersucht Parallelmärkte, die als Reaktion auf bestehende Märkte sowie auf soziopolitische und gesellschaftliche Entwicklungen entstehen und von Illegalität, Existenzsicherung, Angst und Vertreibung geprägt sind. (AE) MonApoly, A Human Trade Game, 2004 |