* 1969 in Shkodra (AL), lebt und arbeitet in Mailand (IT)
Centro di Permanenza Temporanea, 2007
Der albanische Künstler Adrian Paci arbeitet mit unterschiedlichen Medien (Video, Installation, Malerei oder Skulptur) und beschäftigt sich in seinen Werken mit soziopolitischen Inhalten. Er reflektiert existenzielle Momente des Menschseins und verdichtet die Folgen von Konflikten und gesellschaftlichen Umbrüchen. Paci ist einer jener Künstler, der die Themenkomplexe Migration, Globalisierung und kulturelle Identität aufgreift und diesen eindrückliche Bilder verleiht. Pacis Fotografie Centro di Permanenza Temporanea ist im Rahmen der gleichnamigen, im Jahr 2007 produzierten Videoarbeit entstanden. Zu sehen ist eine Reihe dunkelhäutiger und hispanischer Menschen auf einer Gangway, die ins Nichts zu führen scheint. Ob diese Gruppe abgeschoben werden soll oder ob sie sich aufmacht, um an einen anderen Ort zu gelangen, erfahren die Betrachterinnen und Betrachter nicht. Und doch ist diese Menschenphalanx, die wohl nie von einem Flugzeug abgeholt werden wird, Inbegriff enttäuschter Hoffnungen. Man kann in diesem Werk Ironie oder gar Selbstironie ausmachen, vielleicht ist es aber auch Ausdruck eines historischen Bewusstseins von der Veränderbarkeit von Staaten und Identitäten. (AE)
Centro di Permanenza Temporanea, 2007
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