* 1973 Skellefteå (SE), lebt und arbeitet in Umeå (SE)
Culture Constructing Nature, 2005
In modernen Gesellschaften ist Exotismus ein Mittel, um Menschen als „anders“ zu präsentieren; die Faszination am Fremden vermischt sich mit dem Wunsch, eine Grenze zwischen der eigenen Gesellschaft und dem Fremden aufrechtzuerhalten. Als exotisch gelten die Motive auf Postkarten aus dem Urlaub; ebenso auch Tiere und Dinge von entfernten Orten, die hinter Gittern oder Glas ausgestellt werden – das Fremde und möglicherweise Gefährliche ist gebändigt und befriedigt nun nicht nur unsere Neugierde, sondern demonstriert auch die Macht, die unsere Institutionen darüber haben. Die „Ferne“ im Exotischen muss nicht zwangsläufig diejenige zwischen Kontinenten sein. Mattias Olofsson bezieht sich in seiner Serie Culture Constructing Nature auf eine als Stor-Stina (Große Stina) bekannte junge Frau aus Lappland, die im 19. Jahrhundert aufgrund ihres Wuchses auf europäischen Märkten als Sensation ausgestellt wurde. Gekleidet in der lappländischen Tracht Stinas und hinter dem Glas musealer Vitrinen inszeniert, zeigt Olofsson die Künstlichkeit einer solchen Ausstellung des Exotischen; er zeigt aber auch, dass die Konstruktion und Ausgrenzung des Anderen – ob über Aussehen, Kultur oder Sexualität – auch für unsere Gesellschaft weder museal noch historisch ist. (JB)
Culture Constructing Nature, 2005
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