Jun Nguyen-Hatsushiba |
* 1968 in Tokio (JP), lebt und arbeitet in Ho-Chi-Minh-Stadt (VN), Tokio (JP) und New York City (USA)
Jun Nguyen-Hatsushiba setzt sich in seiner künstlerischen Arbeit vorwiegend mit den soziokulturellen Veränderungen im Zuge der Globalisierung auseinander. Das Video The Ground, the Root, and the Air: The Passing of the Bodhi Tree wurde in Kooperation mit fünfzig Studierenden der Luang Prabang School of Fine Arts in Laos realisiert. Im Video fahren die Studierenden, begleitet von Buddhistischen Gesängen, in hölzernen Motorbooten, langsam den Mekong entlang, mit 4.000 km einem der längsten Flüsse Asiens. Sie sitzen hinter Staffeleien, auf denen sie versuchen, die Schönheit der Uferlandschaft einzufangen. Als sie sich einem heiligen Bodhi-Baum am Flussufer nähern, springen plötzlich einige der Studierenden ins Wasser und schwimmen auf ihn zu. Nguyen-Hatsushiba stellt in seinem Video wirkungsvoll zwei verschiedene Kulturpraktiken gegenüber. Auf der einen Seite zeigt er die westlich konnotierte Kunstpraxis der Staffeleimalerei, die von einem festen, beobachtenden Standpunkt, von dem aus man die Welt perspektivisch in den Blick nimmt, ausgeht. Auf der anderen Seite steht die traditionelle buddhistische Praxis der Verehrung des Bodhi-Baumes, die, im Gegensatz zur statischen Beobachtung, ein aktiveres sinnliches Erlebnis darstellt. So verdeutlicht Nguyen-Hatsushiba auf poetische Weise, dass im heutigen Laos globalisierte neben traditionellen Lebensformen gleichzeitig und gleichberechtigt gelebt werden. (AB) The Ground, the Boat, and the Air: The Passing of the Bodhi Tree, 2007 |