ZKM | Museum für Neue Kunst, 17.09.2011 – 05.02.2012
 
Khosrow Hassanzadeh
* 1963 in Teheran (IR), lebt und arbeitet in Teheran und London (UK)


The Terrorist Series: Nadjibeh, Azimeh, Khosrow
, 2004

Der iranische Maler Khosrow Hassanzadeh machte sich nach anfänglicher Arbeit in Teheran Mitte der 1980er-Jahre mit der Ausstellung seiner War Series 1999 im Londoner Diorama Arts Centre international einen Namen. Diese Gemälde, die auf den Erfahrungen des Künstlers im Ersten Golfkrieg basieren, wurden explizit für die Perspektive eines Außenstehenden – und zwar eines westlichen Außenstehenden – geschaffen. Dieselbe Herangehensweise und Auseinandersetzung mit Wahrnehmung in Bezug auf die Kunstproduktion zeichnet auch Hassanzadehs weiteres Werk aus; der Künstler greift dabei kulturelle Vorstellungen sowie Repräsentationen von Konflikten zwischen der westlichen und der arabischen Welt in der Folge des 11. Septembers auf.
In den Terrorist Series porträtiert Hassanzadeh sich und seine Familie mit Gegenständen, die als „terroristisch“ gelten, sowie mit Bildern und Zeichen, die auf deren Nationalität, Glauben und Geschichte verweisen. Das Werk verdeutlicht das Anliegen des Künstlers, traditionell islamische Attribute auszumachen und herauszustellen, um westlichen Vorurteilen zu begegnen, denen zufolge Terrorismus in der islamischen Kultur und Religion intrinsisch verankert ist: „Was ist ein Terrorist? […] Mit seiner eigenen Definition von Terrorismus gibt der Westen sich das Recht, ein Land zu besetzen, während im Nahen und Mittleren Osten gegen den Westen der Vorwurf erhoben wird, seinerseits ein richtiggehender Terrorist zu sein. Um diese Fragen zu ergründen, habe ich jene Menschen porträtiert, denen ich am meisten vertraue: meine Mutter und meine Schwestern.“[1] (SG)

[1] Khosrow Hassanzadeh, zit. nach: Mirjam Shatanawi, „The Disquieting Art of Khosrow Hassanzadeh“, in: ISIM Review, 18, Herbst 2006, Universiteit Leiden.

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The Terrorist Series: Nadjibeh, Azimeh, Khosrow
, 2004