Anawana Haloba |
* 1978 in Livingstone (ZM), lebt und arbeitet in Oslo (NO)
Anawana Haloba studierte sowohl an der Kunstakademie in Oslo als auch an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam. Die sambische Künstlerin arbeitet mit unterschiedlichen Medien – von Video bis zur interaktiven Installation – und beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit der Frage nach der kontinuierlichen Neudefinition von Kulturen sowie mit dem individuellen und kollektiven Gedächtnis im globalen Fluss symbolischer und ökonomischer Werte. The Greater G8 Advertising Market Stand, ursprünglich für die Rijksakademie in Amsterdam konzipiert und später auf der 53. Biennale von Venedig ausgestellt, parodiert die Möglichkeit eines gerechten, internationalen „Freihandels“. Die interaktive Installation besteht aus einem Straßenstand, auf dem biologische, umweltfreundliche Produkte aus Bolivien, dem Irak, Kolumbien, Malawi, Moldawien, den Philippinen, Somalia und dem Sudan zum Verkauf stehen. Doch während die Waren als „Biologische Sojabohnen aus Bolivien“ oder „Vigobe Cornflakes – gentechnikfreies Produkt aus Malawi“ angepriesen werden, entspricht der Inhalt nicht den Versprechen auf der Verpackung: Öffnen die Besucherinnen und Besucher die Packungen, finden sie nur industriell hergestellte Süßwaren westlicher Erzeuger. Durch diesen semiotischen Kurzschluss zwischen Aussage und Inhalt entlarvt Haloba die leeren politischen Slogans, die eine bessere Welt verkünden. (SG) The Greater G8 Advertising Market Stand, 2007–2009 |