Zander Blom |
* 1982 in Pretoria (ZA), lebt und arbeitet in Johannesburg (ZA)
Zander Blom ist in Pretoria, Südafrika, aufgewachsen und lebt heute im Johannesburger Stadtteil Brixton, wo auch seine prozesshaften, experimentell angelegten Interventionen entstehen. Dabei ist sein Atelier und Wohnort Dreh- und Angelpunkt der temporären Installationen, die Blom unter anderem für die Fotoserie The Drain of Progress aus unterschiedlichen Materialien wie Holz, Pappe, Papier, Farben, Klebeband und unterschiedlichen Alltagsgegenständen zusammenbastelt. Bevor er diese jedoch wieder verändert oder dekonstruiert, um sie aufs Neue zu arrangieren, entsteht die fotografische Dokumentation der Werke, die – unter Beifügung einer tagebuchähnlichen Notiz zu Ort und Uhrzeit ihrer Entstehung – für den Ausstellungskontext bleibt. Zander Bloms künstlerische Praxis ist eng verbunden mit seinem Zugang zur westlichen Kunst(geschichte) über kunsthistorische Publikationen und die darin reproduzierten Werke der klassischen Moderne. Die fotografische Abbildung von Werken von Kasimir Malewitsch, Piet Mondrian, Jackson Pollock, Kurt Schwitters oder Wladimir Tatlin mit ihrer spezifischen Inszenierung durch Licht, Farbgebung, Ausschnitt oder Papierwahl interessiert ihn daher mindestens ebenso sehr wie das Original selbst. Und so bringt Blom mit seinen spielerisch-ironischen Reinszenierungen der Klassiker der westlichen Moderne zwar einerseits deren utopische, formale und inhaltliche Anliegen auf die Bühne, gleichzeitig nutzt er diese jedoch für eine höchst ernsthafte und persönliche Untersuchung und Bestimmung seiner eigenen Position im Verhältnis zur Kunstgeschichte. (AM) The Drain of Progress, 2007 |