* 1969 in Ramat Gan (IL), lebt und arbeitet in Tel Aviv (IL)
Drop the Monkey, 2009
Während Guy Ben-Ner für seine früheren Videoarbeiten meist gemeinsam mit seiner Familie vor der Kamera stand und dabei sowohl die Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Bereich verhandelte als auch die eigenen bescheidenen Produktionsmittel erfindungsreich inszenierte, erzählen seine jüngeren Arbeiten vor allem von der Rastlosigkeit eines Lebens im internationalen Kunstkontext sowie dem zwiespältigen Verhältnis des Künstlers zu den Annehmlichkeiten des eigenen Erfolgs. In seiner Videoarbeit Drop the Monkey führt der Künstler einen Dialog mit sich selbst über die geografische Distanz zwischen Berlin und Tel Aviv hinweg. Da das Gespräch als durchgängiges Telefonat angelegt ist und das Material ausschließlich live und in der Kamera geschnitten wurde, musste Ben-Ner vor jeder neuen Einstellung die tatsächliche Entfernung zwischen beiden Städten per Flugzeug zurücklegen. Während er einerseits die Bedingungen und den Prozess ihrer Produktion zum Thema der Arbeit selbst macht sowie über Für und Wider der Vermischung von Kunst und Leben streitet, verweist Ben-Ner andererseits auf die heutige Verfassung (künstlerischer) diasporischer Identität, die von Zerrissenheit und Melancholie geprägt ist: „I WISH, I WAS SOMEWHERE ELSE.“ (AM)
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