microsglobe ist ein 1,5-jähriges Kooperationsprojekt der Gutenbergschule Karlsruhe und der GAM | Kunstvermittlung. Zusammengearbeitet wird dabei mit der Vorbereitungsklasse II, in der Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Ländern zeitnah nach Deutschland gekommen sind, als übergeordnetes Ziel ihr neues Lebensumfeld und die deutsche Sprache (kennen-)lernen. Aufgrund ihrer derzeitigen Lebenssituation haben diese Schülerinnen und Schüler eine spezifische Perspektive auf und eine besondere Sensibilität für das Phänomen Migration sowie spezifische Kenntnisse über Lebensweisen und Auswirkungen von Globalisierungsprozessen in unterschiedlichen Ländern. Dieses Wissen der VKL-Schülerinnen und -Schüler soll im Projekt microsglobe produktiv gemacht werden. Kinder und Jugendliche arbeiten gemeinsam mit Künstlerinnen, Künstlern, Lehrerinnen, Lehrern, Kunstvermittlerinnen und Kunstvermittlern daran, zeitgenössische Kunst und ästhetische Praktiken mit ihren Erfahrungen und Sichtweisen zu verknüpfen, um gemeinsam gestalterisch-ästhetische Beiträge zum Thema Globalisierung zu entwickeln, die im Rahmen der Ausstellung The Global Contemporary. Kunstwelten nach 1989 präsentiert werden. Das Projekt entspringt dabei der Idee, einen gemeinsamen Kommunikations- und Gestaltungsprozess zu entfalten, ohne auf eine gemeinsame Sprache zurückgreifen zu können. Die notwendige Übersetzungsarbeit – die auf sprachlicher Ebene vornehmlich von den Mitschülerinnen und Mitschülern geleistet wird – ist somit ein elementarer Teil der Projektarbeit, wobei sich Kommunikationsprozesse verlangsamen, Umwege nehmen und sich das Verstehen oftmals verschiebt. Aber genau diese Aspekte können als eine zentrale Herausforderung für Bildungsarbeit bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Globalisierung verstanden werden, nämlich Praktiken zu entwickeln, wie in und durch Differenz gemeinschaftliches Handeln möglich werden kann.
Kleiderproduktion II (2011)