ZKM | Museum für Neue Kunst, 17.09.2011 – 05.02.2012
 
Room of Histories

Vom Vermitteln in einer globalen Kunstwelt

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The conference Curating in Asia, ZKM_Media Theater. Image: Felix Gruenschloss. © ZKM

Ein Rückblick von Sara Giannini.

Die Konferenz Curating in Asia (ZKM | Karlsruhe, 09-10.12.2011) war eine Fortsetzung des Workshops, den das Forschungsprojekt Global Art and the Museum im Jahr 2009 in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Hong Kong veranstaltet hatte. Die herausfordernde Aufgabe, die Spezifika kuratorischer Arbeit in Asien zu bestimmen, hat die Diskussion in vielen Fällen zu ihren theoretischen Fundamenten zurück geführt. Auffällig für das Publikum – und möglicherweise Symptom eines grundlegenden Mangels – war die Tendenz, nach Definitionen und Metaphern für eine zeitgenössische Figur zu suchen, die zwischen Veranstalter, Interpretierendem, Vermittler, Autor und sogar Künstler oszilliert.  Weiterlesen ...

 

Dezentrierte Komplexität – Visualisierung der Kunstwelten nach 1989

 

Stewart Smith, Robert Pietrusko, Bernd Lintermann »trans_actions: The Accelerated Art World 1989–2011«, 2011. Video: © ZKM

Auf der ganzen Welt sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten Biennalen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Gab es Mitte der 1980er Jahre gerade mal sechs Biennalen für Gegenwartskunst, so bilden heute mehr als 150 von ihnen ein dichtes, weltumspannendes Netzwerk, das bestimmt, was in der Kunst einflussreich, interessant und relevant ist. Stewart Smith, Robert Gerard Pietrusko und Bernd Lintermann haben daher im Auftrag des Instituts für Bildmedien am ZKM Daten zur zeitlichen und räumlichen Entwicklung des Biennalensystems gesammelt, ausgewertet und in trans_actions: The Accelerated Art World 1989–2011 (2011) auf einem acht Meter breiten und drei Meter hohen PanoramaScreen visualisiert. Dabei macht trans_actions deutlich, dass das, was wir heute globale Kunstwelt nennen, eigentlich ein Konglomerat aus global rekrutierten KünstlerInnen, global agierenden KuratorInnen, disparaten Kunstmärkten und einer parallel überall auf der Welt entstehenden Biennalen-Landschaft ist. Weiterlesen ...

 

„Change the System!“ – Rasheed Araeen‘s Third Text Journal

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Cover Scans of Third Text Journal. Rasheed Araeen's »The Reading Room, 1979–2011« introduces exhibition visitors to the

art magazine.

Für diejenigen, die sich gefragt haben, warum The Global Contemporary einen ganzen Leseraum dem Third Text Journal gewidmet hat: eine kurze Geschichte des Magazins und einige ausgewählte Gründe, warum es für die Definition einer globalen zeitgenössischen Kunst eine zentrale Rolle spielt. Weiterlesen ...

 

Face the Facts: 1989 & the Arts

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Art in America, July 1989, The Global Issue. The issue included statements of 14 artists about the 'advent of a new global

post-modern visual culture'. Magazine cover scan.

When reviewing the events of the year 1989, a great number of images spring to mind: perhaps it is the day when Günter Schabowski accidentally declared the Berlin Wall open, or the uprising in South Africa prior to the reforms that led to the collapse of the apartheid regime. One could not but think of the end of the Cold War, and there may even be a few who recall Nintendo’s release of the first GAME BOY. But who has ever considered the year 1989 as a turning point for the arts? Continue reading ...

 

Is Art Forever Contemporary? 1989 und die Globalisierung der Kunst

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Yto Barrada »TECTONIC«, 2004/2010, Wooden model with movable continents. Installation view. Picture: © Yto Barrada

Wann haben wir angefangen, Kunst als 'zeitgenössisch‘ zu bezeichnen? Nachdem die moderne Kunst aufhörte, zeitgenössisch zu sein? Und wann wird das Zeitgenössische historisch? Im 20. Jahrhundert basierte unser Verständnis von Kunst auf einer Idee der Kunstgeschichte, die es erlaubte, Werke einer linearen Zeitleiste von Formen und Stilen zuzuordnen: Jedes Kunstwerk verwies auf einen ganz bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte, konnte als Reaktion oder in Opposition zum bereits etablierten verstanden werden. Nun wird man schnell merken, dass dieses Verständnis von Kunst für das Verständnis der zeitgenössischen Kunst nicht mehr sonderlich hilfreich ist. Wollen wir nun etwas Paradoxem wie der „Geschichte des Zeitgenössischen“ auf den Grund gehen, dann finden wir uns in den 80er Jahren wieder und zwar in jener Zeit, in der der Begriff 'Globalisierung' zum allgemeinen Schlagwort wurde. Weiterlesen ...